Nicht mehr abhängig von anderen zu sein und mit seinem eigenen Auto zu fahren ist der Traum von vielen Jugendlichen. Gleichzeitig steigt die Verantwortung, da man mit Erhalt des Führerscheins komplett alleine verantwortlich für sein Handeln ist.
Dazu benötigt es allerdings einen Führerschein und ein Auto. Sobald die beiden Hürden geschafft worden sind, geht es an die Auswahl der Versicherung. Vor allem bei Autos spielt die Versicherung eine wichtige Rolle. Je nach Bedürfnis kann der Fahrzeughalter seine individuelle Autoversicherung auswählen. In Österreich gibt es eine Menge an verschiedenen Versicherungen. Welche bei Fahranfänger nicht fehlen sollten, wird im folgenden Artikel erwähnt.
Was sind die gängigsten Autoversicherungen in Österreich?
Laut dem Versicherungssystem in Österreich muss jedes Auto mindestens über eine KFZ-Haftpflichtversicherung verfügen. Neben dieser Versicherung gibt es noch weitere Ergänzungen und Varianten.
Bei den folgenden Versicherungen handelt es sich um die gängigsten Versicherungen für das Auto innerhalb Österreichs:
- 1) KFZ-Haftpflichtversicherung
=> Bei dieser Versicherung werden bis zu einem bestimmten zuvor vereinbarten Geldbetrag alle entstehenden Personenschäden, Sachschäden sowie Vermögensschäden abgesichert. Die Versicherung greift nur Schäden, die vom Versicherungsnehmer verursacht worden sind und Dritten geschädigt haben. - 2) KFZ-Teilkaskoversicherung
=> Bei der Teilkaskoversicherung werden Schäden gegen Hagel, Diebstahl Brand oder Sturm abgedeckt. Je nach Anbieter können weitere Situationen versichert sein. - 3) KFZ-Vollkaskoversicherung
=> Im Gegensatz zur Teilkaskoversicherung wird hier der komplette Schaden am Wagen übernommen, der durch eigenes Verschulden des Fahrzeugbesitzers verursacht wird. - 4) KFZ-Rechtsschutz
=> Der Rechtsschutz sichert die Rechte vom Fahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer ab. - 5) KFZ-Insassenschutz:
=> Bei einem durch den Autofahrer verursachten Unfall werden die Insassen mit einem Krankenhaustagegeld abgedeckt.
Prinzipiell gibt es keine ideale Versicherung. Sie sollte stets nach den individuellen Bedürfnissen gewählt und angepasst werden. Unter anderem spielt die geographische Lage sowie eine Garage und weiteres eine wichtige Rolle.
Ohne eine Garage ist das Auto anfälliger gegen Sturm und Hagel. Der gleiche Fall gilt für das Fahrverhalten. Vor Abschluss der Versicherung sollte man diese Punkte nochmals durchgehen.
Kosten für eine Versicherung
Wichtig insbesondere für Anfänger ist die Höhe der Versicherungskosten. Diese können je nach Vereinbarung unterschiedlich ausfallen. Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist das Bonus-Malus-System.
Es entscheidet über die individuellen Kosten bei der Haftpflicht- oder Kaskoversicherung. Unter anderem wird bei einem einspurigen Fahrzeug neben der Leistung noch der Hubraum als Versicherungsprämie genutzt. Bei einem Lastkraftwagen wird die Nutzlast als Basis herangezogen. Weiterhin spielt das Alter des Versicherungsnehmers seine wichtige Rolle.
Bonus-Malus-System
Beim Bonus-Malus-System handelt es sich um einen Bonus für Versicherungsnehmer, die innerhalb langjähriger Nutzung keinen Unfall gebaut haben. Das wirkt sich unter anderem auf bessere Prämien aus. Bei verursachten Unfällen hingegen steigt die Prämie an. Das System wird überwiegend bei sämtlichen PKWs sowie Kombis genutzt. Auch LKWs mit einer Nutzlast von maximal 1.500 Kilogramm werden mit in das Programm eingebunden. Im Bonus-Malus-System gibt es insgesamt 18 Stufen. Diese entscheiden über den Prozentsatz bei der angegeben Grundprämie.
- => 50 % von der Grundprämie bei Stufe 0 und 1
- => 60 % von der Grundprämie bei Stufe 2 und 3
- => 70 % von der Grundprämie bei Stufe 4 und 5
- => 80 % von der Grundprämie bei Stufe 6 und 7
- => 100 % von der Grundprämie bei Stufe 8 und 9
- => 120 % von der Grundprämie bei Stufe 10 und 11
- => 140 % von der Grundprämie bei Stufe 12 und 13
- => 170 % von der Grundprämie bei Stufe 14 und 15
- => 200 % von der Grundprämie bei Stufe 16 und 17
Bei der oben genannten Staffelung kann es teilweise zu Abweichungen kommen. Manche der Versicherungsanbieter berechnen bei der Stufe 17 sogar mit 220 % der Grundprämie.
Allerdings können dann bei Stufen wie der 0 die Grundprämie um 35 % absinken. Auf jeden Fall lohnt sich ein Vergleich zwischen den verschiedenen Versicherungsunternehmen, um den für sich besten Preis und Schutz zu finden.
Im Prinzip kann man selbst als Fahranfänger bei der Anmeldung des ersten Autos in die Stufe 9 eingeordnet werden. Dabei muss die Grundprämie von 100 % in das System bezahlt werden. Sollte innerhalb eines Jahres kein Schaden entstanden sein, kommt der Fahranfänger für nächstes Jahr in eine höhere Stufe.
Wie können Stufen verloren werden?
Hin und wieder kann es vorkommen, dass ein Autounfall entsteht. Für diesen Fall muss die Versicherung für den vereinbarten Schaden aufkommen.
Sollte bei der Stufe 9 mit 100% der Grundprämie begonnen werden, rückt man durch einen einzigen Unfall auf Stufe 12. Der Betrag erhöht sich auf 140 %. Wer wieder zurück in die 9.te Stufe will, muss über drei Beobachtungsräume unfallfrei bleiben.
Welche Prämienstufen können erhalten werden?
Je nach Versicherung können Teilnehmer, die über Jahre hinweg keinen Unfall gebaut haben, in die Stufe 1 2 oder 3 aufsteigen. An sich gibt es keine Änderungen bezüglich der Grundprämie, allerdings landet man danach nicht sofort in Stufe 3. Je nach der Bonusstufe in 2, 1 oder 0. Selbst bei einem Schaden würde sich die Prämie nicht ändern, selbst wenn man im System eine Stufe nach oben rückt.
Wer die Versicherung oder das Auto wechselt, kann die Prämien mit in die neue Versicherung mitnehmen. Vor allem wenn zuvor keine Unfälle passiert sind kann sich das lohnen. Bei entstanden Schäden wird die Stufe je nach Schaden angepasst und weiter verrechnet.
Ausnahmefall ist, wenn das Auto abgemeldet wurde und für einen längeren Zeitraum keine neue Anmeldung stattfand. Hier steigt der Fahrer nach Anmeldung wieder bei Stufe 9 ein. Die Frist beläuft sich auf ein Jahr.
Innerhalb dieses Zeitraums bleibt man in der alten Prämienstufe. Unter anderem können geschäftsfähige Kinder ein Auto anmelden und rücken Jahr für Jahr eine Stufe nach unten, selbst wenn das Auto nicht genutzt wird.
Pflichten des Versicherungsnehmers
Fahranfänger müssen sich nicht nur für die Kosten bei der Versicherung kümmern, sondern sich auch mit deren Pflichten auseinandersetzen. Beim Abschluss einer Versicherung entsteht ein Vertrag, der von beiden Seiten eingehalten werden muss. Es gibt Rechte und Pflichten. Zu den Pflichten eines Versicherungsnehmers gehören zum Beispiel:
- -> Der Führer des Wagens muss über die Lenkberechtigung verfügen. Selbst in abgelegenem Gelände darf der Versicherte keine andere Person ohne Führerschein ans Steuer lassen.
- -> Autofahren unter Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder gar Drogen ist absolut verboten.
- -> Es darf nur mit einem Auto gefahren werden, welches einer gültigen Begutachtung unterzogen wurde.
- -> Jegliche Prämien müssen pünktlich bezahlt werden.
- -> Das Auto darf lediglich für seinen Zweck genutzt werden.
Zudem können weitere Verpflichtungen im Vertrag geregelt sein. Insbesondere für Neulinge hinter dem Steuer lohnt es sich genauer mit den Bedingungen zu beschäftigen. Ansonsten verschlimmert sich die Situation bei einem möglichen Unfall.
Wie wird die richtige Versicherung ausgewählt?
Die wohl wichtigste Frage ist, ob eine KFZ-Haftpflicht ausreicht oder ob gleich eine Teil- beziehungsweise Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden sollte. Fahranfänger probieren sich zu Beginn an einem Gebrauchtwagen.
Meist ältere Modelle, die in ihren Anschaffungskosten günstig sind. Mögliche Unfälle und Schäden sind daher übersichtlich. Für diese Autos empfiehlt sich keine Vollkaskoversicherung. Viele der Anbieter bieten diesen Service nur für neue oder relativ neue Fahrzeuge an.
Zudem können die Mehrkosten einer Kaskoversicherung den Wert des Gebrauchtwagens übersteigen. Sinnvoll ist eine Haftpflichtversicherung. Dort werden nur Schäden an Dritte übernommen, jedoch müssen Schäden am ersten Auto wie Kratzer nicht gleich ausgebessert werden.
Nur Fahranfänger, die sich bei ihrem ersten Auto für einen Neuwagen entschieden, sollte über eine Vollkaskoversicherung nachdenken. Insbesondere am Anfang entstehen schnell Schäden aufgrund vom Parken oder anderem.
Sie wirken sich vor allem auf den Wert des Wagens aus. Personen unter 24 Jahren müssen meist mit erhöhten Versicherungssummen rechnen. Je nach Alter können hier mehrere hundert Euro der Unterschied sein. Deswegen lohnt sich ein ordentlicher Vergleich der Anbieter.
Fazit: Die Autoversicherung in Österreich ist ein wichtiger Schritt ins Erwachsenenleben. Der Fahrzeughalter ist für sein Handeln selbst verantwortlich. In Österreich gibt es das sogenannte Bonus-Malus-System, welches in 18 Stufen eingeteilt ist.
Gerade Fahranfänger haben zu Beginn mit Problemen zu kämpfen. Je länger man unfallfrei bleibt, desto besser. Enorm von Bedeutung ist ein ausgiebiger Vergleich zwischen den unterschiedlichen Anbietern. Bei einem Neuwagen empfiehlt sich die Vollkaskoversicherung. Bei allem anderen ist die Haftpflicht oft die bessere Wahl.