Die Frage nach dem Preis für ein Hause lässt sich nicht einfach erklären, hängt die Antwort doch von einer Reihe von Faktoren ab. Die unterschiedlichen Parameter sind grob gesprochen die Lage, die Art der Bauweise und der Ausstattung und natürlich die Größe der Wunschimmobilie.
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All diese Faktoren haben Einfluss auf den Preis eines Hauses. Und beachten sollten Hausbauer auch, dass es oftmals sinnvoller ist, etwas mehr für das Haus auszugeben und nicht am falschen Ende zu sparen. Denn bestimmte Ausstattungsmerkmale erhöhen den Wiederverkaufswert, wie bspw. eine hochwertige Dämmung oder auch ein eigener Keller. Im Folgenden wollen wir versuchen uns dem Thema schrittweise zu nähern.
Die Entscheidung für eine Immobilie – selbst bauen oder bauen lassen?
Wer ein Grundstück kauft, der hat natürlich deutlich mehr Möglichkeiten auf den Hausbau einzuwirken. Dazu muss er sich allerdings um einen Architekten kümmern. Wird das Haus frei geplant, d.h. der Architekt entwickelt mit dem Bauherren gemeinsam den Entwurf, dann kann der Architekt hier im Rahmen der Gebührenordnung berechnen.
Handelt es sich bei der Immobilie um einen bereits vorhandenen Entwurf wird der Architekt in der Regel billiger werden. Wer sich für ein Grundstück entscheidet und dort selber bauen möchte, der zahlt auch nur auf das Grundstück die sogenannte Grunderwerbssteuer.
Und diese ist deutlich niedriger, wenn sich darauf noch kein Haus befindet. Bei den Kosten für den Architekten ist zu unterscheiden, ob er grob gesprochen nur die Planung oder auch die Baudurchführung übernimmt. Maximal liegt man aber bei einer Bausumme von bis zu 500.000 Euro bei einem Wert von ca. 11,5 % der geplanten Bausumme.
Kaufnebenkosten berücksichtigen – Welche Gebühren muss man beachten?
Gerade in größeren Städten gelangt man nicht problemlos an verfügbare Immobilien oder Grundstücke und ist gezwungen diese über einen Immobilienmakler zu suchen. Vermittelt der Makler erfolgreich, dann wird eine Courtage fällig. Auch hier gilt, dass diese bei einem Grundstückskauf günstiger ist und ein darauf stehendes Haus die Courtage nach oben treibt.
Ebenfalls zu den Nebenkosten gehören die Kosten für den Notar. Dieser erstellt den Kaufvertrag, trägt die neuen Eigentümer im Grundbuch ein und sorgt für die Bestellung der Grundschuld beim Grundbuchamt. Auch diese Gebühren sind abhängig vom Kaufpreis und der Höhe der Grundschuld. Grob kann man aber damit rechnen, dass die Nebenkosten ca. 10 % des Kaufpreises ausmachen.
Mit oder ohne Keller – das ist die Frage!
Ein Keller kann die Kosten durchaus in die Höhe treiben. In der Regel wird hier mit ca. 20 % der Kosten des Hausbaus kalkuliert. Dafür, dass der Raum nicht bewohnt wird, ein vergleichsweise hoher Preis. Auf der anderen Seite muss berücksichtigt werden, dass Häuser ohne Keller zumindest einen Hauswirtschaftsraum benötigen, in dem sich die Heizung und die Hausanschlüsse befinden. Vorzugsweise wird in diesem Raum auch die Waschmaschine untergebracht.
Steht der Keller also nicht zur Verfügung, ist ein entsprechender Raum im Erdgeschoss vorzusehen, der von der verfügbaren Wohnfläche abzuziehen ist. Alternativ kann das Haus auch größer ausgelegt werden, aber dafür fallen dann wieder höhere Kosten an. Befindet sich in der Nähe ein Fluss oder ein See, dann sollten Bauherren ganz genau überlegen, ob ein Keller notwendig ist. Denn in diesen Fällen ist der Keller besonders gegen eindringendes Grundwasser zu schützen, was die Kosten dafür dann deutlich in die Höhe treibt.
Die Wahl der richtigen Heizung
Auch bei der Wahl der Heizungsanlage gibt es Unterschiede. Wer sich für eine Gas- oder Heizölanlage entscheidet, der wird deutlich günstiger in den Anschaffungskosten sein. Wer sich dagegen aber für eine Wärmepumpe entscheidet, der zahlt in etwa den dreifachen Anschaffungspreis. Dafür ist eine Wärmepumpe im Betrieb deutlich günstiger und heizt in jedem Fall ökologisch sinnvoller. Darüber hinaus kann mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach langfristig Strom produziert werden, der parallel auch die Wärmepumpe mit Strom versorgt.
Auf die Ausstattung achten
Einen erheblichen Teil der Kosten für ein Haus macht natürlich die Ausstattung aus. Hochwertiges Parkett, aufwändige Glastüren zum Garten, teure Badezimmer oder auch der Einbau von elektrischen Rollläden kann den Hausbau deutlich verteuern. Wer sich dafür entscheidet ein Haus zu bauen, der sollte mindestens aber darauf achten, dass das Haus eine LAN-Verkabelung besitzt und das zumindest auch zu den Rollläden elektrische Leitungen gelegt werden.
Damit muss zwangsläufig nicht direkt ein Einbau von Rollladenmotoren verbunden sein, aber zu einem späteren Zeitpunkt können diese problemlos eingebaut werden. In Bezug auf die Ausstattung sollte jeder seine eigenen finanziellen Möglichkeiten immer im Blick haben. Natürlich soll die Einrichtung zeitgemäß sein und auch noch nach einigen Jahren gefallen. Aber Hausbauer sollten hier nicht den Fehler begehen und den kalkulierten Rahmen bis an die äußerste Schmerzgrenze ausreizen. Besser man denkt immer daran, dass noch 10 % des zur Verfügung stehenden Budgets für Unvorhergesehenes zurückgehalten wird.
Den Garten nicht vergessen
Wird das Haus geplant, vergessen viele, dass am Ende auch noch der Garten hergerichtet werden muss. Je nach Grundstückgröße können auch hier Kosten von 20.000 Euro und mehr entstehen. Denn neben der Terrasse muss ggf. Mutterboden angefahren werden, Gehwege gesetzt werden und ein Zaun zum Nachbargrundstück oder zur Straße errichtet werden. Und auch bei der Anlage einer Terrasse sind sehr schnell viele tausend Euro investiert. Der Vorteil auf der anderen Seite ist, dass gerade bei der Anlage des Gartens auch viel in Eigenleistung vorgenommen werden kann.
Fertighäuser – Kosten sparen mit einem Fertighaus?
Die Entscheidung für ein Fertighaus hat eine Reihe von Vorteilen, aber auch einige Nachteile. Die entscheidenden Vorteile liegen in der Planbarkeit der Kosten und der Zeit. In der Regel dauert der Bau eines Fertighauses nur wenige Wochen und danach ist das Haus bereits bezugsfähig. Die Ausstattung wird vorab mit dem Hausbauer abgestimmt, so dass hier während des Hausbaus keine neuen Kosten entstehen.
Auch fallen beim Bau eines Fertighauses keine doppelten Kosten für die Miete der alten Wohnung und bereits laufender Finanzierungen für das neue Haus an. Der Nachteil eines Fertighauses besteht in einem mglw. etwas niedrigerem Wiederverkaufswert. Allerdings hat sich der Bau von Fertighäusern in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt und Fertighäuser haben schon lange die gleiche Wertanmutung wie herkömmlich gebaute Eigenheime.
Fazit:Die Kosten für einen Hausbau hängen von unterschiedlichen Parametern ab. Grundsätzlich hängen die Preise von der Lage des Grundstücks und der Ausstattung ab. Sparen lässt sich, wenn auf einen Keller verzichtet wird oder auch bei der Innenausstattung Kompromisse eingegangen werden. Besonders zuverlässig in der Kostenplanung sind dabei Fertighäuser. Und bei der Wahl der Heizungsanlage muss entschieden werden, ob kurzfristig geringe Kosten gegenüber langfristig höheren Betriebskosten stehen und was für den Bauherren die wichtigere Größe ist.
Als Richtgröße für den Bau eines Hauses kann ein Wert von ca. 1.800 Euro je qm ohne Grundstück zunächst angenommen werden. Darin sind dann aber noch nicht die Kosten für die Gartenanlage enthalten. Mit diesem Preis erhält der Bauherr ein Haus in normaler Qualität.
Wer jetzt an der ein oder anderen Stellschraube wie oben beschrieben dreht, der wird muss natürlich auch mit höheren Kosten rechnen. Um am Ende nicht von den Kosten überrascht zu werden, empfiehlt sich vor dem Hausbau die Anlage eines Budgets, welches nach den oben beschrieben groben Eckpunkten unterteilt und dann immer weiter differenziert werden sollte.